Reinhard Weiß - Bauprojekte
UHF-Bake mit Micrel-Chips

MICRF112Für die Ortung gestrandeter Modellflugobjekte wollte ich ein Funkbaken-System entwickeln, das klein und kompakt aufgebaut ist und einige hundert Meter Reichweite haben sollte. Zwar gibt es sicher einige preiswerte fertige Funk-Module, die man irgendwie umbauen könnte, jedoch sind meine Anforderungen doch sehr speziell. Die Basis sollen Funkchips von Micrel sein, die zusammen mit Atmel ATtiny-Mikrocomputern ein einfaches, aber programmierbares System erlauben, das leicht auf spezielle Bedürfnisse von Anwendern konfigurierbar ist (z.B. Programmierung über BASCOM). Gegenüber bestehenden Selbstbauprojekten möchte ich nicht nur einfache Bakensignale aussenden, sondern auch Zusatzinformation etwa über die Betriebsspannung, oder unterschiedliche Kennungen, wenn mehrere Systeme nebeneinander verwendet werden. Die Systeme sollen im freien 433 MHz-Band arbeiten, jedoch prinzipiell unterschiedliche Kanäle verwenden können. Zur Verbesserung der Empfangseigenschaften sollte es auch möglich sein, ein moduliertes Signal auf einem tragbaren Funkempfänger (Funk-Scanner) zu empfangen. Der Stromverbrauch sollte sehr niedrig sein, so dass etwa gepulste Systeme bzw. Codefolgen mit Pausen erforderlich sind. Zur Speisung sollten möglichst Li- (Akku oder Primärzelle) oder LiPo/LiIon-Zellen verwendet werden.

Derzeit ist nur die Hardware (Sender, Empfänger, Service) entworfen und Platinen gefertigt, die jedoch weder aufgebaut noch erprobt sind. Bei der Firmware steht nur das Pflichtenheft als Entwurf zur Verfügung, eine Programmierung in BASCOM ist beabsichtigt. Teilweise kann dabei auch im ersten Schritt auf andere kompatible Selbstbauprojekte zurück gegriffen werden.
Ich beschreibe hier den bisher erreichten Entwicklungsstand.

Andere Selbstbauprojekte

Folgende ähnliche Selbstbauprojekte sind mir bekannt:

Die Systeme arbeiten im 433 MHz-Band, das für Amateurfunk (lizenzpflichtig) und Short Range Devices (ISM/LPD/Jedermannfunk) freigegeben ist. Zu beachten sind die Frequenz- und Leistungsgrenzen! Je nach Ausführung sind Leistungen im Bereich von 1 bis 10 mW vorgesehen, bei ca. 433,92 MHz. Das System von fmkit ist sehr flexibel für eine große Auswahl an Frequenzen/Bändern und Sendeleistungen, was aber zumindest für die (legale) Benutzung in der EU weitgehend uninteressant ist. Eine Daten-Aussendung im 446 MHz-Band, um mit preiswerten PMR-Walkie-Talkie als Empfänger arbeiten zu können, ist bei uns nicht legal, ebensowenig eine Ausgangsleistung von 50 mW.

Mein Entwurf

Meine Bakenentwürfe basieren auf unterschiedlichen Designs (3 verschiedene Sender), aber in erster Linie auch auf dem AVR-Programm von Roland Walter (BASCOM-Programm), mit folgenden Bestandteilen und Varianten:

Alle Sender-Entwürfe sind optimiert auf geringes Gewicht (um 10 g inkl. LiPol) und kleine Größe (um 30x40 mm). Zu allen Entwürfen habe ich ein doppelseitiges Leiterplattenlayout mit SMD (THT beim Service-Adapter) mit SprintLayout erstellt und Leiterplatten-Prototypen fertigen lassen. Allerdings habe ich bislang noch nichts bestückt und testen können.

Sender MICRF102, Modul 12/2010

10/201012/2010Leiterplatte 44,8 x 28,6 mm, doppelseitig kaschiert.

Antenne integriert.

Sender MICRF112, Modul 13/2010

13/201013/2010Leiterplatte 40,3 x 32,8 mm, doppelseitig kaschiert.

Antenne integriert, wahlweise Stababtenne anschließbar.

Sender MICRF113, Modul 14/2010

14/201014/2010

Leiterplatte 40,3 x 33,7 mm, doppelseitig kaschiert.

Antenne integriert, wahlweise Stababtenne anschließbar.

Empfänger MICRF002, Modul 11/2010

11/201011/2010Leiterplatte 41,3 x 29,8 mm, doppelseitig kaschiert.

Dipol-Antenne (X2/X3) mit Reflektor anschließbar (2x 164 mm Strahler, 350 mm Reflektor, Abstand 154 mm, Messing Durchmesser 3 mm).

Am rechten Ende ist eine Stiftleiste zum Anstecken der Anschaltung 04/2011 (s.u.), die auch im Stromlauf (rechts) enthalten ist.

Anschaltung für Empfänger, Modul 04/2011

04/2011

Leiterplatte 131,8 x 29,8 mm, doppelseitig kaschiert.

Dieses Leiterplatte wird mit Empfänger 11/2010 (s.o.) zusammengesteckt (Buchse am linken Ende). Der Reflektor des Empfängers ist auf dieser Platine am rechten Ende vorgesehen (X8/X9). Beide Module werden in ein Rohr mit 31 mm Innendurchmesser eingebaut (Mindestlänge 175 mm), was als Haltearm zum Peilen dient. Die Schaltung ist beim Stromlauf 11/2010 mit abgebildet. Am linken Ende ist die Spannungsüberwachung angeordnet, die im Wesentlichen der Schaltung 03/2011 entspricht. In der Mitte ist ein Ausschnitt für eine 9 V-Batterie.

Service-Adapter für die Sender, Modul 10/2010

10/201010/2010Leiterplatte 79,4 x 69,9 mm, doppelseitig kaschiert.

Zum Testen und Programmieren der Sender, die über Stiftleisten angesteckt werden können.

Interessante Probleme entstehen schon bei der Bauteilebeschaffung. Laut Micrel werden bei der Senderausgangsstufe Induktivitäten von 680 und 820 nH benötigt (MICRF112/113). Nur gibt es offenbar weltweit keine solchen Bauteile, deren Resonanzfrequenz (SRF) weit genug über 433 MHz liegen würde. Die von Micrel angegeben Bestellnummern sind einfach falsch. Die SRF (Eigenresonanzfrequenz) sollte eigentlich ein Mehrfaches der Betriebsfrequenz betragen, aber die besten Bauteile haben bei 680 nH max. 650 MHz (Vishay IMC-0805-01) oder bei 820 nH gar nur 550 MHz (Vishay IMC-0805-01). Auf Nachfrage sagt Micrel dann, dass das nicht so schlimm sei..

Noch in keiner Weise gelöst ist die Firmwareseite, die ich zwar vom Foxy übernehmen möchte, aber einige wesentliche Abwandlungen wünschenswert macht. Zum Beispiel wählbare Tonfolge (Rufzeichen/Morsecode, ähnlich wie bei Foxy) bzw. Modulationsfunktion (normal, Dauerstrich, tonlos), sowie zusätzlich eine Spannungsüberwachung des Akkus (die den ausgesendeten Ton hörbar beeinflusst).

Für die Firmware-Entwicklung habe ich außerdem AVR-Experimentierplatinen (ähnlich Roland Walter) und ISP-Programmer und Adapter entworfen, aber auch noch nicht zusammengebaut oder getestet.

Aussichten

Für ein zukünftiges Projekt wäre auch das Konzept von fmkit sehr zu empfehlen (Module von Hope), das erheblich anpassungfähiger ist, d.h. programmierbare Frequenzen, Leistungen, Funktionen (etwa auch die dynamische Leistungssteuerung für das erleichterte Peilverfahren), allerdings auch mehr Programmieraufwand bedeutet, weil ich dafür noch keine Ausgangsbasis habe. Mir geht es aber darum, zunächst eine einfache und schnelle Lösung für das Projekt zu finden, indem ich Vorarbeiten anderer (hier Roland Walter) sinnvoll nutze. Eine komfortable Lösung kommt vielleicht später.

(Entwicklungsstand 05.09.2011, zuletzt überarbeitet 09.10.2021)

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© Reinhard Weiß 2021 - letzte Änderung: 12.10.2021 19:44 / 1