Reinhard Weiß - Bauprojekte
Marley Ventilator für weitere Ventilatoren erweitern

Marley MT100VN2Der Lüfter MT100VN2 ist ein 100 mm-Axialventilator für Rohrmontage mit verzögertem Nachlauf und automatischem Verschluss. Der verzögerte Nachlauf wird erst nach kurzer Einschaltdauer aktiv. Die Nachlaufzeit ist mit einem Trimmer einstellbar zwischen 1 und 25 Minuten. Um zielgerichtet an der bestehenden Schaltung Änderungen und Erweiterungen vorzunehmen, ist die Kenntnis des Stromlaufs entscheidend. Ich habe die Schaltung also dokumentiert und kommentiert.

Änderungen an der bestehenden Schaltung sind aber nicht nötig, ein zusätzliches Relais sorgt für die sichere Netztrennung.
Marley MT100V N2Bei meiner Anwendung wollte ich noch 3 weitere Ventilatoren (PC-Lüfter, z.B. Papst 4650N) parallel zu dem MT100 betreiben, die alle gemeinsam mit dessen Steuerung für den Nachlauf arbeiten sollen. Im Prinzip wäre es möglich, dass man weitere (steuerlose) 230 V-Ventilatoren parallel zum eingebauten Ventilator schaltet, weil der Triac, der den Ventilator steuert, das noch leisten sollte (er dürfte noch zusätzlich belastbar sein mit bis etwa 70 W bei 25 °C). Allerdings wollte ich möglichst wenig in die vorhandene Schaltung eingreifen und auch kein Risiko eingehen und habe lieber ein 230 VAC Trennrelais verwendet (z.B. Finder F4052-AC230, etwa bei Pollin 340 496). Seine Steuerseite (Spule) liegt parallel zum Motor (und dem Verschluss), die Kontakte schalten die Phase (L) auf eine separate Ader (L2), an der beliebig weitere Ventilatoren gegen N geschaltet werden können, siehe Bild (vergrößern mit Klick). Das Relais wird auf der Platine im Bereich des Trimmers untergebracht und mit kurzen Drähten zur Platine verlötet.
Beim Betrieb des Ventilators fiel mir auf, dass es bei abgeschaltetem Ventilator beim Schalten irgendwelcher Verbraucher, ob im selben Zimmer oder im Nachbarzimmer, kurze Schaltgeräusche gab, die sich anhörten, als würde der Ventilator kurz einschalten. Auch die Glimmlampe der Betriebsanzeige leuchtete dabei kurz auf. Tatsächlich sind überlagerte Spannungsspitzen auf der Stromleitung dafür verantwortlich, die so steil sein können, dass der Triac "überkopf" zündet. Das passiert dann, wenn an seinen Anoden die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit (dV/dt) einen kritischen Wert übersteigt. Der vom Hersteller spezifizierte Wert liegt mit min. 10 V/µs (@ 110 °C) sehr niedrig, d.h. schon "langsame" Störspitzen könnten zum Zünden ausreichen. Das Verhalten kann man verbessern, indem man entweder den Triac gegen einen besseren austauscht oder durch Beschaltung mit einem Kondensator parallel zum Gate (im Bild 2,2 n) oder einer RC-Beschaltung über die Anoden (im Bild 0,1 µ / 47 Ohm). Die Gate-Beschaltung hat mit dem angegebenen Wert nicht viel gebracht, jedoch konnte ich mit dem RC-Glied praktisch alle Störungen beseitigen. Das RC-Glied muss eine hohe Spannungsfestigkeit haben ("Störschutzkondensator", X-Kondensator, 250 VAC), ich habe einen Typ B81921 von Siemens eingesetzt.

(erstellt 05.10.2021, zuletzt geändert 10.10.2021)

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© Reinhard Weiß 2021 - letzte Änderung: 12.10.2021 19:44 / 1